Welchen Vorteil haben Kinder von reichen Eltern gegenüber den Kindern von Armen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der US-Amerikaner Robert Kiyosaki in seinem Buch. Dabei ist es für ihn klar, es liegt nicht an dem höheren Startvermögen, sondern an dem Umgang mit dem eigenen Geld. Mittlerweile zählt sein Buch zu den Klassikern der Finanzstipp-Lektüre.
Robert Kiyosaki‘s „Rich Dad Poor Dad“ – Inhalt
In „Rich Dad Poor Dad“ gibt Kiyosaki seinen persönlichen Werdegang wieder. Dabei erzählt er verschiedene Anekdoten, die sich hauptsächlich mit zwei Charakteren beschäftigen. Bei den beiden Personen handelt es sich um seinen armen, leiblichen Vater mit einem Doktortitel und seinen reichen Ziehvater. Der reiche Vater ist der leibliche Vater seines Freundes Mike. Kiyosaki’s Begriff der Armut bezieht sich dabei nicht nur auf die amerikanische Unterschicht, sondern auch auf die Mittelschicht. Wirklich reich sei nämlich nur die Oberschicht.
Sein leiblicher Vater arbeitete als Lehrer, der später in eine Führungsposition im Bildungsministerium aufstieg. Für ihn stand Geld nie an der ersten Stelle. Sein Gehalt war ausreichend und er gab es für sich und seine Familie aus. Der reiche Vater war ein Unternehmer, der in verschieden Bereichen tätig war und zum reichsten Mann auf Hawaii aufstieg. Die Schule brach er nach der achten Klasse ab und eignete sich seine Kenntnisse über das Finanzwesen selbst an.
Anhand der Lebensgeschichten zeigt Kiyosaki, wie er zu seinem finanziellen Wissen kam. Dabei fungiert der reiche Vater als Mentor und der arme Vater als Negativbeispiel für finanzielle Entscheidungen. Auf der persönlichen Ebene wirft Kiyosaki seinem leiblichen Vater nichts vor. Nach jeder Anekdote, die in einer Lektion behandelt wird, folgt eine Lerneinheit, in dieser reflektiert der Autor das Geschehen und schlussfolgert, inwiefern die Situationen ihn geprägt haben.
Warum „Rich Dad Poor Dad“ so geil ist
„Rich Dad Poor Dad“ ist kein Universalrezept zum Reichtum. Es vermittelt die Grundlagen im Umgang mit Geld, die die amerikanische Oberschicht an ihre Kinder weitergibt. Das Buch lässt sich als Einstieg in die Finanzwelt sehen, um die richtige Einstellung zum Geld zu bekommen. Im Folgenden werden ein paar geile Kernaussagen skizziert:
- Man muss in sich investieren: Für den finanziellen Erfolg ist Bildung unbedingt notwendig. Daher darf es niemals zu einem Stillstand kommen, man muss sich immer weiterbilden.
- Arme arbeiten für Geld, Reiche lassen das Geld arbeiten: Die Unter- und Mittelschicht stellen ihre Arbeitskraft nach ihrer schulischen Ausbildung für die Reichen zur Verfügung. Somit helfen sie dabei, das Geld der Reichen zu vermehren. Die Reichen tauschen ihre Arbeitskraft jedoch nicht gegen Geld. Sie vermehren ihr Geld z.B. durch Investitionen.
- Die (angehenden) Reichen lernen zuerst in Anstellungsverhältnissen: Auf ihrem Werdegang sammeln die Reichen viele Erfahrungen in der Berufswelt, die sie später benötigen.
- Der Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten: Für die Armen stellen die Anschaffung eines Eigenheims oder eines Autos die größten Vermögenswerte dar. Diese sind die jedoch keine, da sie laufend Geld kosten, anstatt Geld einzubringen.
Was hätte Robert Kiyosaki anders machen können?
Manche Erzählungen von Kiyosaki wirken abgehoben oder angeberisch. Beispielsweise wenn er über Millionendeals im Immobilienbereich spricht. Zwar muss Kiyosaki seine Erfolge benennen, jedoch kritisiert er dabei teilweise die Zurückhaltung seiner Weggefährten zu stark. Auf der anderen Seite trägt diese Erzählweise zur Unterhaltung bei.
Als größten Kritikpunkt muss das Auslassen von Kiyosaki‘s Fehlschlägen genannt werden. Diese werden, wenn überhaupt, nur sehr kurz angeschnitten und nicht ausgeführt. Dabei gilt doch der allgemeine Grundsatz, dass man aus Fehlern lernt. Durch Kiyosaki’s Fehler könnte man wahrscheinlich sehr viel lernen. Außerdem wäre es interessant gewesen, zu erfahren, wie er selbst mit den Fehlschlägen umgeht.
Bibliografische Angaben
„Rich Dad Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen“
Robert Kiyosaki
FinanzBuch Verlag
2014 (2. Auflage)
ISBN 978-389-87-9882-2
14,99 Euro
320 Seiten
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